Mit Fingerspitzengefühl! Der 48grams-Gesichtsmassage-Ratgeber
Bereit für eine kleine (aber unterhaltsame) Geschichtsstunde, liebe 48grams-Leserinnen? Wir haben nachgesehen – und leicht erstaunt festgestellt – dass es schon lange her ist, dass wir uns in diesem Blog mit historischen Hintergründen befasst haben. Natürlich verbunden mit ganz praktischen Tipps und Anwendungshinweisen. Heute ist es wieder soweit. Auf unserem Stundenplan steht: Gesichtsmassage! Wir haben uns intensiv mit den sechs besten Techniken befasst. Und ja, zudem auch die Hintergründe recherchiert. Dazu aber mehr im hinteren Teil dieses Artikels.
Massage-Luxus für die Gesichtshaut
Um erstmal mit einem gängigen Vorurteil aufzuräumen: Auch wenn Gesichtsmassagen oft mit Luxus assoziiert werden, ist ihr Nutzen deutlich weitreichender als eine Kurzzeit-Entspannung. Mit gekonnten Fingergriffen werden Muskelverspannungen abgebaut und die Durchblutung der Haut gefördert. Was das genau heißt? Nährstoffe und Sauerstoff werden effizienter zu den Hautzellen transportiert. Fazit: Die Haut sieht schon bald gesünder aus, der Teint ist strahlend. Denn eine bessere Blutzirkulation regt auch die körpereigene Abwehr an, Falten und feine Linien bekommen weniger Chancen. Und… für alle, denen immer so ein angestrengter Ausdruck im Gesicht unterstellt wird: Die Massage lässt uns alle einfach mal entspannter aussehen.
Gesichtsmassage lässt Pflege besser einziehen
Doch die sogenannte Manipulation des Gewebes (kein Witz, so wird eine Massage gerne umschrieben) führt schlussendlich auch dazu, dass Pflegeprodukte besser einziehen. Ganz grundsätzlich – aber vor allem bei der Nutzung von Seren oder Cremes. Im Prinzip ist es wie bei Besuch: Wer klopft, der wird eingelassen. Übertragen heißt das: Wer die Produkte aufträgt und anschließend mit klopfenden Fingerspitzen die Poren weiter öffnet, der bekommt Zugang in die Haut. Das ist doch wirklich nachvollziehbar.
Die 6 besten Techniken – und wie man sie umsetzt
1) Lymphdrainage:
Wer eine gewisse Fingerfertigkeit mitbringt, der regt die sogenannte Lymphdrainage an. Dadurch werden überschüssige Flüssigkeit und Toxine aus dem Gewebe abtransportiert. Schwellungen gehen zurück, das Gesicht bekommt wieder eine definierte Kontur. Und so gehts – am Hals beginnend: Bewegen Sie – mit leichtem Druck – Ihre Finger von der Mitte des Kinns entlang der Kieferlinie bis zu den Ohren. Arbeiten Sie sich weiter vor: Verwenden Sie sanfte Aufwärtsbewegungen auf beiden Seiten des Halses bis zur Kieferlinie.
2) Entspannende Gesichtsmassage:
Diese Technik fördert die Entspannung im Gewebe und reduziert Stress in der Haut. Beginnen Sie also oberhalb der Nasenwurzel: Nutzen Sie die Fingerkuppen, um kreisförmige Bewegungen auf der Stirn auszuführen, von der Mitte nach außen. Dann wenden Sie sich der Augenpartie zu: Massieren Sie sanft mit den Ringfingern unter den Augen – in kreisenden Bewegungen.
3) Akupressur-Massage:
Eine chinesische Massage-Art, die die Energieflüsse ausgleicht und die Hautgesundheit verbessert: Verwenden Sie den Zeigefinger, um leichten Druck auf Akupunkturpunkte auf der Stirn, den Wangen und dem Kinn auszuüben (Informationen über die genaue Lokalisierung der Akupunkturpunkte gibt es überall im Internet). Halten Sie den Druck für ein paar Sekunden aufrecht, bevor Sie zur nächsten Stelle übergehen. Wiederholen Sie das Prinzip für mindestens 10 Minuten.
4) Anti-Aging-Massage:
Diese Massage-Technik fördert die Kollagenproduktion und strafft die Haut. Das erste Prinzip lautet: Heben und straffen! Verwenden Sie dafür beide Hände, um die Haut sanft von der Kinnlinie zur Ohrregion „anzuheben”, das heißt: Sie drücken langsam nach oben. Wenn Sie die Stirn glätten möchten: Verwenden Sie die Fingerspitzen, um in aufwärts gerichteten Bewegungen über die Stirn zu streichen.
5) Augenmassage:
Sie sind die Schwellungen und die dunklen Schatten unter den Augen satt? Sanfte Klopftechniken werden hier deutliche Besserung bringen: Klopfen Sie sanft mit den Fingerspitzen um die Augenhöhlen herum, das fördert die Durchblutung. Dazu dann die sogenannte Unter-Augen-Massage: Verwenden Sie den Ringfinger, um mit leichtem Druck von innen nach außen unter den Augen zu streichen.
6) Konturierende Massage:
Diese Massage sorgt dafür, dass die Gesichtskonturen definierter und straffer aussehen. Um die Kieferlinie zu betonen, verwenden Sie die Fingerspitzen: Ziehen Sie mit sanftem Druck die Haut an der Kieferlinie entlang – von den Ohren zum Kinn.
Sanfte Bewegungen, bloß kein Stress!
Probieren Sie die Techniken einfach mal aus! Wichtig: Immer nur sanfte, aufwärts gerichtete Bewegungen nutzen. So wird das Gewebe nicht gedehnt oder strapaziert. Verwenden Sie saubere Hände und bevorzugen Sie hochwertige Gesichtscremes, um die Reibung zu reduzieren. Es ist auch wichtig, auf die Haut zu hören. Sollten Bewegungen unangenehm oder schmerzhaft sein, bitte sofort aufhören! Fakt ist: Die Kombination aus Technik, sanftem Druck und regelmäßiger Anwendung wird im Laufe der Zeit sichtbare Ergebnisse für Ihre Hautgesundheit bringen.
Eine kleine Geschichtslektion
Zum Schluss nun zur angekündigten Geschichtsstunde: Die Ursprünge der Gesichtsmassage reichen weit zurück und sind in vielen Kulturen zu finden. Es ist somit unmöglich, die erste Erwähnung herauszufinden. Aber die Ursprünge sind klar in der antiken ägyptischen und der chinesischen Kultur zu suchen. Die alten Ägypter sind bekannt für ihre fortschrittlichen Kenntnisse in der Schönheitspflege. Archäologische Funde zeigen, dass zur Zeit der ersten Pyramiden bereits Öle und Cremes für die Hautpflege verwendet wurden. Somit liegt der Schluss nahe, dass auch Gesichtsmassagen durchgeführt wurden. Im Reich der Mitte ist die Informationslage schon etwas konkreter: Die chinesische Medizin und Wellness-Traditionen haben eine lange Geschichte. Nur ein Beispiel: Die Technik der Gua Sha-Massage, bei der abgerundete Werkzeuge sanft über die Haut geschabt werden, um die Durchblutung zu fördern, wird seit Jahrhunderten praktiziert. Das darf als eine der frühesten Formen der Gesichtsmassage betrachtet werden.