Wir kämpfen gegen das (November)Grau im Gesicht

Wir kämpfen gegen das (November)Grau im Gesicht

„Wir sind hier doch nicht beim Wetterdienst” ereiferte sich kürzlich eine Kollegin. Stimmt. Und dennoch ist es im November wichtig, mal die Fakten auf den Tisch zu legen. Der elfte Monat kommt im sogenannten langjährigen Mittel auf 77 Sonnenstunden; in vielen Regionen sind es sogar unter 50. Dafür klettert die Luftfeuchtigkeit gerne auf über 80 Prozent – und die Temperaturen sinken tagsüber erstmals in den niedrigen einstelligen Bereich. Warum wir das so ausführlich auflisten? All das zusammen bildet die Grundlage für den Novemberblues. Der Lichtmangel belastet die Psyche und zusammen mit den veränderten klimatischen Bedingungen entstehen oftmals sichtbare Probleme für unsere Haut. Sprich: Der Novemberblues steht uns tatsächlich ins Gesicht geschrieben.

 

Weniger Sonne, weniger Vitamine

Sonne ist ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Hautgesundheit. Besonders wichtig ist das Licht für die Produktion von Vitamin D. Das stärkt die Haut und unterstützt die Zellteilung. Tatsächlich ist Vitamin D sogar ein Schlüsselfaktor für die Hormonregulationen im gesamten Körper. Nun wird klar, warum wir anfangs die Anzahl der Sonnenstunden erwähnt haben: Die Menge reicht bei weitem nicht aus, um unseren Bedarf an Vitamin D zu decken. Die Konsequenz: Ohne dieses essentielle Vitamin wird das Gewebe – vor allem im Gesicht – trockener und blasser. Und: Die Haut wird anfälliger für äußere Einflüsse. Kalte Winde draußen und trockene Heizungsluft drinnen, werden dann schnell zum Problem.

 

Novemberstress 1: Kälte

Wir haben es ja gerade schon erwähnt: Der Wechsel aus Kälte und Wärme ist vor allem in der Umgewöhnungszeit an die winterlichen Monate echtes Gift für das Gewebe. Um das mal besser zu erläutern: Die aufkommende Kühle – bzw. Kälte – lässt die Blutgefäße an der Hautoberfläche sich zusammenziehen. Der Wärmeverlust des Körpers soll dadurch reduziert werden. Eine natürliche Schutzreaktion, eine wichtige Reaktion, die sich in der Wirkung aber leider gegen die Frische und Schönheit unsere äußere Hülle wendet. Denn die Haut wird schlechter durchblutet und bekommt so weniger Sauerstoff und Nährstoffe. Das wissen wir ja alle: Sie wirkt dann fahl und ermüdet.

 

Novemberstress 2: Heinzungsluft

Nach der Kälte kommt (zumeist) die Wärme. Wenn wir zum Beispiel ins Büro gehen – oder abends wieder nach Hause. Gerade in Innenräumen sinkt die Luftfeuchtigkeit durch Heizungswärme oft auf unter 30 Prozent. Das ist wirklich nicht gut. Denn die Haut benötigt optimalerweise 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Dieser Entzug hat wiederum Konsequenzen: Der Feuchtigkeitsverlust sorgt für Schäden an der körpereigenen Lipidbarriere. Die Haut wird also trocken, schuppig und spannt.

 

Warum die Pflege angepasst werden muss

Die Hautbedürfnisse ändern sich mit den Jahreszeiten – das wissen wir ja alle. Dermatologen stellen sogar klar, dass die Haut im November bis zu 30 Prozent mehr Feuchtigkeit verliert als es in der Sommerzeit der Fall ist. So sollte der November auch als Startmonat für die Umstellung der Pflegeroutine betrachtet werden. Es braucht erstmals wieder eine fettreichere Pflege, Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Glycerin oder pflanzliche Öle bekommen noch eine größere Bedeutung. Und – auch wenn wir das alles gerne mal vergessen – jetzt kommt die Zeit der „inneren Befeuchtung”. Jetzt muss noch mehr Wasser getrunken werden. Außerdem sollten Vitamin C-Pulver genutzt werden – oder, besser noch, Wasser mit Zitrusfrüchten „angereichert”. Das ist lecker und hilfreich für das Gewebe.

 

Psychische Auswirkungen spiegeln sich im Gesicht wider

Der November ist ein in der Tat „gefährlicher” Monat. Er hinterlässt nicht nur physische Spuren auf der Haut, sondern auch emotionale. Studien belegen, dass bis zu 20 Prozent der Deutschen speziell in diesem Monat unter starken Stimmungsschwankungen leiden. Der Mangel an Sonnenlicht und „graue Wetter” schlagen aufs Gemüt. Das sorgt dafür, dass mehr vom Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird. Das hat ebenfalls keine schönen Auswirkungen auf die Haut: Ein hoher Cortisolspiegel beeinträchtigt die Kollagenproduktion und beschleunigt so die Hautalterung. Forscher der Universität Leipzig haben herausgefunden, dass vor allem das Gesicht bei Stressbelastung schnell an Spannkraft verliert und zu Entzündungen neigt. So schreibt sich der emotionale Zustand im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht…