Peeling – aber bitteschön richtig!
In der Welt der Werbung gibt es immer schöne Umschreibungen. Beim Thema „Peeling” werden PR-Autoren anscheinend besonders kreativ. Mal verabschieden sie sich überschwänglich von den abgestorbenen Hautzellen: Bye Bye, alte Haut! Mal begrüßen sie den „neuen Glow” mit einem „Baby, du bist so heiß”. Gerne werden die Texter auch kämpferisch, erkennen im Peeling eine „Allzweckwaffe” oder sie bemühen Bilder aus dem Tierreich, beispielsweise wenn eine Schlange sich häutet. Wir vom 48grams-Blog sind zwar auch für unsere Begeisterungsfähigkeit bekannt, doch beim Thema Peeling wollen wir nun mal etwas sachlicher werden. Denn: Man bzw. Frau kann viel richtig machen – aber auch einiges falsch. Hier bedarf es einer fachlichen Einordnung.
Peeling: Baby, Du bist so heiß
Wichtig für die Einführung in dieses Thema ist die Aussage, dass unsere Haut ein dynamisches Organ ist, das sich ständig erneuert. Während dieser Prozess fortschreitet, sammeln sich abgestorbene Hautzellen auf der Oberfläche an. Das unerwünschte Ergebnis: Der Teint wird fahl, die Poren verstopfen. Natürlich könnten wir mit beidem leben – doch das Gewebe wird sich dafür nicht erkenntlich zeigen. Die Faltenbildung setzt früher ein und schreitet schneller voran. Außerdem entstehen Entzündungen unter der Haut, die wiederum als Pickel an die Oberfläche kommen. Um genau das zu verhindern, sind Peeling-Produkte eine effektive Lösung. Sie entfernen die toten Gewebszellen sanft und machen so Platz für frische, jüngere Haut. Vielleicht stehen wir dann doch wieder vor dem Spiegel und sagen zu uns selbst „Baby, Du bist so heiß”.
Mechanisch – die Kunst der Reibung
Zurück zum Thema: Es gibt verschiedene Arten von P-Produkten. Mechanische Peelings setzen sogenannte abrasive (zu deutsch: abtragende, schleifende) Partikel wie Zucker, Salz oder winzige Körnchen ein. So wird die äußerste Hautschicht exfoliert (wieder so ein Fachbegriff. Zu deutsch: entfernt oder gelöst). Kurz gesagt heißt das, dass das Gewebe durch leichte Reibung abgetragen wird und eine glattere Haut hinterlässt.
Chemie – für Akne und Pigmentflecken
Chemische Peelings hingegen nutzen Säuren wie Glykolsäure, Salicylsäure oder Milchsäure. So schwächen die Verbindungen zwischen den abgestorbenen Hautzellen. Im Prinzip werden hier kleine Ketten aufgesprengt – und aus einer großen Oberfläche viele, viele winzige Flächen. Wenn das Gesicht dann abgefüllt wird, reißt es die toten Zellen einfach mit. Diese Art von Peeling gilt als hoch-effektiv bei der Behandlung von Akne, Pigmentflecken und feinen Linien.
Fruchtsäure – für die empfindliche Haut
Last but not least – es gibt auch noch enzymatische Peelings. Sie nutzen Frucht-Enzyme, wie sie in Ananas oder Papaya vorkommen. Auch hier gilt das Prinzip der Zersetzung. Denn die Enzyme zersetzen die Proteine in den abgestorbenen Hautzellen und erreichen so eine sanfte Ablösung. Dermatologen raten zumeist zu diesem Fruchtsäure-Peeling, da sie schonender als mechanische oder chemische Methoden sind. Und somit geeigneter für empfindliche Haut.
Die Gefahren des Peelings
Aber Vorsicht! Trotz ihrer Vorteile bergen Peeling-Produkte auch Risiken. Das gilt vor allem dann, wenn sie nicht korrekt verwendet werden. Peeling-Enthusiasten sei gesagt: Zu häufig oder zu intensiv wird die empfindliche Hautbarriere schädigen. Die Folge sind Reizungen, Rötungen oder sogar Entzündungen. Das gilt vor allem für Menschen mit Personen mit Problemhaut (siehe Absatz zuvor).
Die Anwendung macht den Erfolg
Daher einige Erläuterungen zur Anwendung von Peeling-Produkten: Aller Anfang ist immer die Reinigung; Schmutz und Make-up müssen gründlich entfernt werden. Schritt 2, das Peeling, verlangt nach sanften, kreisenden Bewegungen. Wobei die Augenpartie zu meiden ist. Sogar die Einwirkzeit ist entscheidend – immer die Vorgaben der Hersteller beachten. Sonst drohen Irritationen. Das Wissen um den eigenen Hauttyp ist übrigens ein weiterer Schlüssel. Trockene Haut wird eher von enzymatischen Peelings profitieren, während fettige Haut zumeist Glykol- oder Salicylsäure nötig hat. Ein Rat aus der 48grams-Redaktion: Machen Sie einen Termin beim Hautarzt und lassen Sie sich dort beraten, welches Peeling Ihre Haut benötigt.
Das perfekte DIY-Peeling
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp für die DYI-Gemeinde: Die Herstellung eines eigenen Peelings ist äußerst simpel. Wir empfehlen das sogenannte Backpulver-Peeling. Dafür braucht es tatsächlich nur zwei Zutaten: Backpulver und Wasser. Die Zubereitung ist denkbar leicht: Einfach Backpulver mit einer geringen Menge Flüssigkeit vermengen – so lange rühren, bis eine Paste entsteht. Hier ist die wichtigste Ansage, dass die Konsistenz nicht zu flüssig sein darf. Das ideale Mischverhältnis von Backpulver zu Wasser liegt bei 3:1. Das bedeutet, dass zum Beispiel drei Teelöffel Backpulver mit einem Teelöffel Wasser kombiniert werden. Einfach auftragen, zehn Minuten einwirken lassen und dann mit lauwarmem Wasser vorsichtig, aber sorgsam abwaschen. Die Haut wird sich darüber sehr freuen.