Bio-Sonnencremes: Wirkweise, Unterschiede und Bedeutung von „non nano“
Stiftung Warentest hat zahlreiche Sonnencremes getestet. Wir Mitglieder der 48grams-Redaktion waren natürlich sehr gespannt – hatten aber auch Vorahnungen. Vorneweg: Unsere Sun Protection Face Cream gehörte nicht zu den Testobjekten. Wir hätten es uns aber gewünscht – denn viele angeblich so hochwertige und teure Cremes haben extrem schlecht abgeschnitten. Das Gute an diesem Test ist aber, dass er die Aufmerksamkeit auf Inhaltsstoffe und Wirkweisen gelenkt hat. Denn 48grams-Formulierungen stehen für biologische Ingredienzien, die eine gesunde und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen chemischen Produkten sind. In diesem Bericht werden wir die Vorteile biologischer Sonnencremes, ihre Unterschiede zu künstlichen Varianten sowie die Bedeutung des Sonnenschutzfaktors (SPF) und der „non nano“-Kennzeichnung erläutern.
Bio ist immer besser!
Erstmal zu den Grundsätzen: Biologische Sonnencremes, oft auch als mineralische oder physikalische Sonnencremes bezeichnet, enthalten natürliche Inhaltsstoffe wie Zinkoxid oder Titandioxid. Diese wirken, indem sie die UV-Strahlen reflektieren. Sie streuen also – statt sie aufzunehmen (die chemischen Varianten absorbieren und wandeln in Wärme um). Ein deutlicher Gewinn von Bio-Sunscreen ist, dass es sofort nach dem Auftragen wirkt. Der Grund: Es wird eine physikalische Barriere auf der Haut gebildet. Im Gegensatz dazu müssen chemische Sonnencremes etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden. Erst dann wird die volle Schutzwirkung möglich.
Unterschiede zu chemischen Sonnencremes
Chemische Sonnencremes enthalten synthetische Verbindungen wie Oxybenzon, Avobenzon oder Octocrylen. Ja, das klingt schon speziell – und wirkt in einigen Fällen auch „systemisch”. Das heißt, dass die chemischen Filter bis tief in die Haut eindringen. Und von dort dann in den Körper übertragen werden. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Anti-UV-Stoffe hormonelle Wirkungen haben können. Wer kann das schon wollen?! Abgesehen davon sind diese Stoffe auch umweltschädlich; sie tragen u.a. zur Zerstörung der Korallenriffe bei. Das Fazit der Experten lautet also: Mineralische Filter sind sicherer für Mensch und Umwelt.
Bedeutung des Sonnenschutzfaktors (SPF)
Der Sonnenschutzfaktor (SPF) gibt an, wie lange eine Sonnencreme die Haut vor UVB-Strahlen schützt. Anders formuliert: Wie lange kann frau (oder mann) in der Sonne bleiben – ohne Gefahr zu laufen, sich einen Sonnenbrand einzufangen. Natürlich hängt viel vom Hauttyp ab. Doch grundsätzlich bedeutet SPF 30, dass die Haut maximal 300 Minuten Sonne vertragen kann (Achtung: Bei hellhäutigen Menschen sinkt diese Zeit) und SPF 50 dann ca. 500 Minuten. Auch hier gilt, bitte den Hauttyp beachten. Der Unterschied zwischen den beiden Schutzfaktoren liegt jedoch nicht nur in der Dauer, sondern auch in der prozentualen Abdeckung der UVB-Strahlen. Eine Sonnencreme mit SPF 30 blockiert etwa 97 % der UVB-Strahlen, während eine mit SPF 50 etwa 98 % blockiert. Obwohl dieser Unterschied gering erscheint, kann er für Menschen mit sehr empfindlicher Haut entscheidend sein.
Bedeutung der „non nano“-Kennzeichnung
Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl biologischer Sonnencremes ist die Information über „non nano“. Nano-Partikel sind extrem kleine Partikel, die (leider) noch immer in vielen Sonnencremes vorkommen. Klar, sie verbessern die Textur und verhindern ein (Achtung: Fachsprache) weißes Rückstandsbild. Diese Partikel können jedoch in die Haut gelangen und sorgen dort für gesundheitliche Risiken. „Non nano“ hingegen bedeutet, dass die Partikelgröße der mineralischen Filter groß genug ist, um nicht ins Gewebe einzudringen. Sie bleiben auf der Oberfläche. Dies minimiert die Gefahr einer „systemischen Aufnahme”, insbesondere für Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut. Zudem hat sich gezeigt, dass „non nano“-Partikel umweltfreundlicher sind. Sie richten im Ökosysteme der Meere keinen Schaden an. Übrigens: Die Kennzeichnung auf Cremes ist wie folgt: Sind Nano-Partikel enthalten, ist diese Information in der INCI-Liste zu finden: als Klammereintrag: (nano). Ansonsten wird der Begriff gar nicht erst erwähnt.