„Natürlich” heißt nicht immer „stressfrei”

„Natürlich” heißt nicht immer „stressfrei”

„Wir sind Bio und das ist gut so!” Der einstige Oberbürgermeister Berlins mag diese kleine Abwandlung seines legendären Zitats verzeihen. Doch die Kraft der Botschaft bleibt ja erhalten. Biologische Skincare ist die sanftere und natürliche Alternative zu konventioneller Hautpflege. Das wissen die Kunden von 48grams längst – aber den Neukunden wollen wir das nachdrücklich vermitteln. Vor allem, weil … es nach dem Wechsel zu Bio-Pflege immer mal wieder zu Irritationen wie Rötungen, Trockenheit oder Pickeln kommen kann. Dieser Blogartikel erläutert die Gründe und gibt einen Überblick, wie lange es dauern kann, bis sich das Hautbild wieder stabilisiert.

 

Die Besonderheiten natürlicher Inhaltsstoffe

Seren, Öle, Cremes und Masken auf Basis natürlicher Inhaltsstoffe enthalten immer Extrakte, die aus der Natur gewonnen werden. Nachweislich haben diese Komponenten viele positive Eigenschaften: Sie spenden Feuchtigkeit, stärken die Schutzbarriere und unterstützen regenerative Prozesse. ABER: Im Gegensatz zu synthetischen Stoffen, die für eine geringe Reizwirkung entwickelt werden, „funktionieren“ Naturstoffe anders. Sie enthalten eine Vielzahl komplexer Moleküle – und diese lösen unter Umständen bestimmte Reaktionen aus. Beispielsweise wird das Immunsystem aktiviert. Das betrifft (zumeist) Menschen mit empfindlicher Haut oder auch akuten Allergien.

 

Warum Hautprobleme beim Umstieg auftreten

Die sogenannte Anpassungsphase ist die Zeitdauer, in der beim Wechsel auf Bio-Skincare Hautprobleme entstehen können. Wurde das Gewebe zuvor „konventionell“ gepflegt, hat es sich ausnahmslos an spezifische Wirkstoffe und/oder Formulierungen gewöhnt. In der Mehrheit geht es um Produkte, die Emulgatoren, Mineralöle oder Silikone enthalten. Das sind Stoffe, die eine glatte und geschmeidige Oberfläche simulieren, allerdings ohne die natürliche Funktion der Haut zu fördern.

 

Die Natur ist der Schlüssel

Was beim Wechsel passiert, lässt sich so beschreiben: Die Balance wird gestört, die Haut gerät aus dem Gleichgewicht. Reaktionen wie Trockenheit, Rötungen oder Spannungsgefühle sind dann nicht ungewöhnlich. Man muss an dieser Stelle aber betonen: Das ist kein Zeichen einer generellen Unverträglichkeit, sondern eine nachvollziehbare Anpassungsreaktion. Die Zellen müssen lernen, mit den neuen (besseren) Inhaltsstoffen klarzukommen und die neue Pflege anzuerkennen.

 

Die Rolle des Immunsystems

Wie zuvor schon kurz erwähnt: Hautreaktionen sind in einigen Fällen auch auf Immunaktivitäten zurückzuführen. Die Haut will den Körper vor veränderten Einflüssen schützen und reagiert auch auf harmlose Substanzen. Diese – man nennt es – Überreaktionen zeigen sich als Kontaktallergien. Hier werden zwei Varianten unterschieden: Die eine tritt unmittelbar auf, die andere kommt verzögert, teilweise erst Stunden oder Tage nach der Anwendung.

 

Die Dauer der Anpassungsphase

Die Dauer der Anpassungsphase variiert stark und hängt von ganz individuellen Faktoren ab. Der Hauttyp ist hier entscheidend, ebenso die bisherige Pflegeroutine und die Zusammensetzung der neuen Produkte. Fakt ist: In der Regel benötigt die Haut etwa zwei bis vier Wochen für die Gewöhnung. Das erscheint lang – ist es aber gar nicht. Denn dies entspricht dem natürlichen Erneuerungszyklus. Das heißt: Die oberste Hautschicht wird komplett ersetzt. Während dieser Zeit ist Geduld gefragt. Daher kann es hilfreich sein, die neuen Produkte zunächst schrittweise einzuführen. So wird das Gewebe keinesfalls überfordert.

 

Strategien zur Minderung von Hautproblemen

 

Um den Umstieg auf Bio-Skincare sanft zu gestalten, helfen folgende Strategien: 

  • Minimal-Formulierungen: Produkte mit wenigen Inhaltsstoffen verkleinern das Risiko von Reizungen. 
  • Produkttests: Vor der ersten Anwendung sollte das neue Produkt an einer unempfindlichen Stelle ausprobiert werden – zum Beispiel die Armbeuge. 
  • Schrittweises Einführen: Die gleichzeitige Umstellung mehrerer Produkte wird die Haut zumeist überfordern. Also: Es ist ratsam, erst mit einem einzelnen Produkt zu beginnen. 
  • Regelmäßige Feuchtigkeitspflege: Produkte mit feuchtigkeitsspendender Hyaluronsäure oder Aloe Vera beruhigen die Haut.