Sag Augenringen den Kampf an

Sag Augenringen den Kampf an

Wenn man sich in Südkorea zur Begrüßung oder zum Abschied verbeugt, dann muss man sich um rund 20 Grad nach vorn neigen, die Augen zum Boden gerichtet. Eine Geste des Respekts. Mit diesem Wissen sollten wir uns alle - zumindest in Gedanken - noch um ein paar Grad mehr vorbeugen… vor einem koreanischen Forscher-Team, das uns vor rund 20 Jahren ein Erste-Hilfe-Tool für unsere Augen-Schönheit geschenkt hat: das Augen Pad.

Die böse Überraschung am Morgen

Wer kennt das nicht: Die Nacht war lang, das Erwachen am nächsten Morgen schwer. Und der Blick in den Spiegel hat es noch schlimmer gemacht. Dunkle Ringe unter den Augen. Bläulich bis schwarz schimmernd, begleitet von sichtbar geschwollenen Tränensäcken. Ja, schön geht anders. So möchte auch niemand in den Tag starten. Doch leider gibt es eine Vielzahl von Gründen, warum ein sonst strahlender Blick eher Nebelverhangen in die Welt schaut. Alkohol, klar, steht auf der Liste der Beauty-Stresser wieder ganz oben. Aber auch fettes und stark salzhaltiges Essen (vor allem am Abend) werden am nächsten Morgen sichtbar. Hinzukommen emotionale Niederschläge, sprich psychischer Stress, Überarbeitung, schlechter Schlaf – und, man denkt es sich schon – die natürliche Alterung der Haut. Komplett wird die Liste aber nur durch die Erwähnung diverser Krankheiten: Weil Probleme mit dem Herzen, den Nieren und der Leber oft den Sauerstoffgehalt des Blutes verändern, entstehen ebenfalls häufig Schattierungen in der mit Abstand dünnsten Hautzone, die wir Menschen haben: dem Gewebe unter den Augen.

Die vielen Gründe für Augen-Schatten

Und hiermit ist auch schon der „Übeltäter” identifiziert. Denn wäre diese Schicht nicht so fein, wir alle würden den Begriff Augenringe vielleicht nur als möglichen Sonnenbrillen-Trend kennen. Aber die Fakten liegen leider anders – und die Medizin hat dafür auch gute Erklärungen parat. Die dunklen Flächen entstehen u.a. durch einen mangelhaften Abtransport der Lymphe-Flüssigkeit. Die oben erwähnten Gründe sorgen für eine Stauung, speziell unter den Augen. Als Konsequenz daraus weiten sich die (bläulichen) Blutgefäße und scheinen durch die dünne Haut hindurch. Weitere Gründe sind: Schlechter Schlaf oder übermäßige Computer-Arbeit. Beides sorgt für eine Überbeanspruchung der Augenmuskulatur und damit für verstärkte Durchblutung, ergo, es kommt zum Durchschein-Effekt.

Kommen wir also wieder zu den koreanischen Wissenschaftlern. Ohne ihre Leistung schmälern zu wollen… aber eigentlich haben sie nur zusammengebracht, was zusammengehört. Sie übernahmen die positiven Wirkweisen von Gesichtsmasken, orientierten sich bei den Auflageflächen an der Form der Augen und fügten noch Aloe Vera und Hyaluron hinzu. Zugegebenermaßen, das ist nun eine sehr verkürzte Darstellung, aber es reicht, um das Prinzip zu begreifen.

Sag ja zu Augenpads … immer!

Heute gehören Augenpads zur dermatologisch-kosmetischen Grundausstattung. Denn im Unterschied zu gewöhnlichen Cremes und Seren erfreuen die Mini-Masken auch noch durch einen Kühl-Effekt (vor allem, wenn man sie vor der Anwendung 20 Minuten in den Kühlschrank legt). Zusammenfassend sorgen sie dafür, dass sich die Augenmuskeln entspannen können, dass die oft trockene Unter-Augen-Haut mit Feuchtigkeit gestärkt wird und somit auch noch einen Anti-Aging-Boost bekommt. Es sind also nicht nur die Ringe, sondern drohende Fältchen und Falten, die man mit dem Einsatz der Pads bekämpft. Auch wenn viele in ihren Zwanzigern davon noch nichts hören wollen: wer sich früh bemüht, hat später weniger Arbeit.

Sieben (plus 1) Tipps für schöne Augen

Hier schildern wir mal in ein paar einfachen Schritten, wie die Augenpads angewendet werden:

1) Um 100 Prozent der Wirkung zu erzielen, ist eine gründliche Reinigung der Augenpartie verpflichtend. Idealerweise mit einem sanft wirkenden Schaum oder einer Cleansing-Milch. Auch wenn man zuvor nicht geschminkt war, ist dieser Vorgang wichtig. Die Haut wird noch von Talg, Creme- oder Schweißresten belastet sein.

2) Man nimmt das Pad aus der Packung und legt es vorsichtig unter ein Auge. Dabei ist die Position sehr wichtig: Idealerweise liegt es nahe am unteren Augenrand. Natürlich ohne diesen zu berühren.

3) Beide Pads leicht auf die Haut drücken. So verhindert man ungewolltes Verrutschen.

4) Augenpads bleiben zwischen 10 und 20 Minuten auf der Haut. Dann haben sie ihre Wirkstoffe in die Haut abgegeben. Bitte nicht länger, denn trockene Pads können tatsächlich zur Faltenbildung beitragen.

5) Nach dem Abziehen der Pads bleibt eine dichte Wirkstoff-Fläche auf der Haut zurück. Bloß nicht wegwischen! Sondern mit sanften, kreisenden Bewegungen ins Gewebe massieren.

6) Wenn die ersten 5 Punkte erfüllt sind, gehört noch eine Feuchtigkeits-spendende Creme auf die Augenpartie. So bekämpft man die Augenringe noch intensiver.

7) Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, braucht es mehr als eine Anwendung pro Woche. Allerdings sollte hierfür die Empfehlung des jeweiligen Herstellers genau beachtet werden. 

  1. 8) Eye Pads entfalten ihre Power nicht nur unter den Augen. Profis wenden sie auch bei ungeliebten Stirnfalten, bei den Krähenfüßen oder den Lachfalten am Mund an.

Noch ein paar Tipps mehr

Zusätzlich haben wir noch weitere Tipps, die einen Blick wieder strahlen lassen:

  • Entspannung ist die Lösung! Es ist sicher keine News, dass Ruhe und Pausen sich positiv auf den Körper auswirken. Gerade in stressigen Zeiten, sei es im Beruf, aber auch im Privatleben, braucht es Auszeiten. Augen schließen, durchatmen, in den Körper hören – und das nicht nur für einen Moment. Wer immer mal die Stop-Taste drückt, wird stets frischer und jünger aussehen.
  • Sport – just do it! Wer sich regelmäßig bewegt, sich gar richtig verausgabt, lebt gesünder. Die Durchblutung führt zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung des Gewebes. Ein simples Anti-Aging-Programm, das nichts kosten muss.
  • Say no…! Zu Alkohol, zu Fastfood, zu Rauchwaren! In jungen Jahren sind diese Verlockungen in Maßen vielleicht noch vertretbar (aber nie klug). Doch ab Ende 20 sind diese Sünden ein Auslöser für die vorzeitige Hautalterung. Und damit sind dann auch Augenringe gemeint. Das ist es schlicht nicht wert.

Wenn die Gesundheit das Problem ist

Zum Schluss noch ein paar Worte zum Thema Gesundheit. Augenringe sind in den meisten Fällen eine rein kosmetische „Notlage”. Und mit relativ überschaubaren Mitteln zu korrigieren. Wer gerade keine gekühlten Eyepads im Haus hat, der kann auch auf einen Löffel aus dem Kühlschrank zurückgreifen oder auf Gurkenscheiben. Omas Lieblingstipp gilt aber auch noch: Zwei ausgekühlte Teebeutel für 10 Minuten auf die Augenpartie.

Aber: Es gibt auch Schatten, die von Unheil künden. Abgesehen von dem oben erwähnten Sauerstoffmangel im Blut. Da wären noch entzündliche Hauterkrankungen, die zu sichtbaren Pigment- und Farbveränderungen unter den Augen führen. Gleiches gilt für Augenkrankheiten, die dann nicht nur mit Schatten, sondern auch mit angeschwollenen Tränensäcken einhergehen. Wenn die Probleme nicht nach kurzer Zeit nachlassen, dann führt der nächste Gang nicht zum Kühlschrank (mit den Eyepads) sondern direkt zum Arzt. Hier besteht dann nämlich Klärungsbedarf. Und es steht meist mehr auf dem Spiel, als nur die Schönheit des (Augen)Blicks.