Naturkosmetik: Wenn natürliche Produkte Hautreaktionen auslösen

Naturkosmetik: Wenn natürliche Produkte Hautreaktionen auslösen

100 Prozent bio, aber nicht 100 Prozent verträglich? Vor kurzem wurde diese Frage wieder in den Medien diskutiert. Natürlich erreichten die Blog-Redaktion von 48grams daraufhin Anfragen von Kundinnen. Motto: Das kann doch gar nicht sein. Daher haben wir uns entschlossen, dieses Thema auch (wieder) aufzugreifen. Schließlich basiert unsere Firmenphilosophie darauf, dass wir nur Produkte herstellen und verkaufen, die 100 Prozent Bio sind. Da sich unsere Kollegin Laura am besten mit Allergien und Allergenen auskennt, schreibt sie heute exklusiv ihr Wissen auf.

 

Schonend und umweltfreundlich

Ich habe es schon sehr oft erwähnt: Ich liebe Naturkosmetik. Ich will beste Effekte, aber nicht um den Preis, dass meine Haut später leiden muss. Künstliche Zusammensetzungen bestechen zwar durch ein schnelles Wow-Erlebnis, aber das böse Erwachen ist da förmlich eingerechnet. Daher empfehle ich nur Naturprodukte. Und dennoch kann das Ergebnis nicht in allen Fällen positiv sein.

 

Von konventioneller Pflege zu Naturkosmetik

Der Übergang von herkömmlicher Gesichtspflege zu Naturkosmetik ist nicht immer einfach. Durchschnittlich berichten 5 von 100 Anwenderinnen von Hautreaktionen wie Rötungen, Trockenheit oder Reizungen in den ersten vier Wochen nach der Umstellung. Diese Begleiterscheinungen sind in der Regel kein Zeichen einer Unverträglichkeit, sondern ein Hinweis darauf, dass sich die Haut an die neuen Inhaltsstoffe gewöhnen muss. Nennen wir es, wie es ist: Das Gewebe erlebt eine Art Entgiftungsprozess. Sie reagiert auf das Fehlen der bekannten chemischen Substanzen und braucht Zeit, um sich auf die natürlichen Alternativen einzustellen. Diese Reaktionen mögen unangenehm sein, sind aber ein notwendiger Schritt auf dem Weg zu einer gesünderen und widerstandsfähigeren Haut.

 

Die Rolle des Immunsystems

Pflanzliche Inhaltsstoffe, die in der Naturkosmetik verwendet werden, haben viele Vorteile. Sie können das Gewebe beruhigen, Feuchtigkeit spenden und die Regeneration der Zellen fördern. Doch trotz dieser positiven Eigenschaften rufen sie (selten) auch allergische Reaktionen hervor. Das Immunsystem reagiert in seltenen Fällen auf bestimmte natürliche Substanzen und erkennt sie als unerwünscht. Es ist wichtig, diese Anzeichen ernst zu nehmen; ein Grund zur Sorge ist das aber nicht.

 

Unterschiedliche Arten von Hautallergien

Hautallergien, die durch Kosmetikprodukte ausgelöst werden, lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: Kontaktallergien und Kosmetikallergien. Kontaktallergien treten unmittelbar auf. Sie äußern sich als sofortige Reaktionen (wie Rötungen oder Schwellungen) an der… genau … Kontaktstelle. Kosmetikallergien hingegen erscheinen verzögert. Es kann Stunden oder sogar einen Tag dauern, bis die Konsequenzen sichtbar werden. Beide Allergietypen haben jedoch denselben Ursprung: Das Immunsystem erkennt einen Inhaltsstoff als vorgeblich schädlich und reagiert darauf, indem es Antikörper produziert. Diese Abwehrreaktion führt zu den sichtbaren Symptomen.

 

Veränderungen im Laufe der Zeit

Eine weitere interessante Tatsache ist, dass sich Hautreaktionen im Laufe der Zeit ändern. Ein Produkt, das über Jahre hinweg gut vertragen wurde, löst plötzlich Allergien aus. Der Grund ist zumeist eine Übernutzung. Das Ergebnis ist also eine schleichende Form der Allergie.

 

Die Bedeutung der Inhaltsstoffe

Beim Kauf von Kosmetikprodukten ist es entscheidend, einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. Begriffe wie „hypoallergen”, „pflanzlich” oder „natürlich” sind oft Teil des Marketings und garantieren nicht zwangsläufig eine bessere Verträglichkeit. In der Regel gilt: Je weniger Inhaltsstoffe ein Produkt enthält, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion. Marken wie 48grams (ja, ein bisschen Werbung muss erlaubt sein) setzen auf eine reduzierte Anzahl an Wirkstoffen und verwenden hautidente Fette sowie Oligo-Hyaluron, um das allergene Potential zu minimieren. Diese Stoffe sind dem Körper vertraut und werden in der Regel gut vertragen.

 

Tipp 1 zur Vermeidung von Hautreaktionen

Für Menschen, die zu Hautreaktionen neigen, ist es ratsam, vor der Verwendung eines neuen Produkts einen Selbsttest durchzuführen. Hierzu trägt man einen kleinen Klecks des Produkts auf die Innenseite der Armbeuge oder des Handgelenks auf. Diese Hautstellen sind ähnlich empfindlich wie die Gesichtshaut. Wenn innerhalb von 24 Stunden keine Reizung auftritt, kann das Produkt in der Regel bedenkenlos angewendet werden.

 

Tipp 2 zur Vermeidung von Hautreaktionen

Ein weiterer Ratschlag ist, neue Produkte schrittweise in die Pflegeroutine zu integrieren. Beginnen Sie mit einer kleinen Menge und erhöhen Sie die Anwendung allmählich. So geben Sie Ihrer Haut Zeit für eine Anpassung.